Männerriegenreise 2015 nach Fondei im Schanfigg

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Am Freitag, dem 28. August 2015, bei schönstem Sonnenschein, trafen sich um 07.30 Uhr 14 währschafte Mannen, um unter der Leitung von Andreas Müller die Männerriegenreise nach Fundei im Schanfigg unter die Räder zu nehmen.

Aber oh weh, schon die erste Panne, denn Charlie sollte mit dem Wagen erscheinen, aber dieser blieb zu Hause in der Tiefgarage. Ein kleines Missverständnis, das aber nach 10 Minuten behoben war. Nun, da wir bestens motorisiert waren, brachen wir mit 4 Autos in Richtung Bündnerland auf.

Unser erstes Ziel war Bad Ragaz, das wir auch nach einer guten Fahrstunde schon erreichten. Einen Parkplatz suchen, und schon fanden wir uns in einem Gartenrestaurant wieder. Ein feines Gipfeli, einen feinen Kaffee oder Tee, und alle waren zufrieden.

 

Um 9.26 Uhr sassen wir in einem Postauto, das uns in die Taminaschlucht entführte. Nach einer knappen Viertelstunde kamen wir beim alten Bad Pfäfers an. Wir schlenderten durch den Gang des Kurhauses und dann machten wir uns auf den Weg zur Mineralquelle.

Das Wasser der Tamina hat sich in den letzten 15’000 Jahren tief in die Felsen gegraben. Die enge Schlucht ist etwa 750 Meter lang und bis zu 70 Meter tief. Wenige Meter hinter dem alten Bad Pfäfers befindet sich der Eingang, gesichert mit einem Drehkreuz, das sich nur mit einem Fünffrankenstück bedienen lässt.

Da Andreas uns allen ein Fünffrankenstück mitgebracht hatte, wurden alle mühelos durch das Drehkreuz geschleust. Der Schluchtweg ist relativ breit und mit einem Geländer gesichert, so dass niemand in die Tamina stürzen kann. Nach wenigen hundert Metern betraten wir einen 1987 gebauten Stollen, der uns nun zur Quelle führte, welche im Innern des Berges ununterbrochen mit einer Temperatur von 36,5°C sprudelt. Im ganzen Stollen war es ziemlich warm.

Auf dem Rückweg bewunderten wir drei Generationen von Wasserleitungen, die das kostbare, warme Nass nach Bad Ragaz leiteten und heute noch leiten, sowie die alte Küche im alten Bad Pfäfers mit einem riesigen Metallherd, an dem für bis zu 200 Personen gekocht wurde. Das ganze war sehr informativ, überwältigend und spannend. Einige der Herren hatten noch kurz Zeit, um einen kleinen Apéro zu sich zu nehmen. Schon bald sassen wir wieder im Postauto und fuhren nach Bad Ragaz zurück.

Wir setzten uns nun in unsere Fahrzeuge und los ging die Fahrt in Richtung Maienfeld, wo wir von Max Rehle und seiner Schwester erwartet wurden. Weisswein, Rotwein, Wasser, Kaffee und ein tolles „Plättli“ erwartete uns zum Mittagessen. Eine gemütliche Stunde, mit allerlei Geschichten und Anekdoten gewürzt, verging recht schnell. Hier verabschiedeten wir uns von Ruedi Grob und Ueli Baumann, denn diese beiden mussten wieder nach Hausen zurückkehren.

Schon bald sassen wir wieder in unseren Fahrzeugen, es waren jetzt nur noch drei, um möglichst bald unser Tagesziel zu erreichen. Via Chur ging die Fahrt nun ins Schanfigg, was bedeutete, mehr als 300 Kurven bis nach Langwies zu bewältigen. Ab Langwies fuhren wir auf einer schmalen aber geteerten Strasse hinauf nach Fondei zum Skihaus Casanna. Das letzte Strassenstück war Naturstrasse und ziemlich steil, so dass Charlies VW-Bus ziemlich am Anschlag war.

Eine traumhaftes Hochtal, mit vielen Walserhäusern geschmückt, lag nun zu unseren Füssen. Wir vermissten aber unser drittes Auto mit Ernst am Steuer. Wo war es? Spekulieren war angesagt. Wir belegten nun unsere Zimmer und schon sassen wir auf der Terrasse und genossen das erste Bier. Nach etwa einer Stunde trudelte nun endlich noch unser drittes Auto ein, deren Insassen schon auf Beizentour gewesen waren.

Nach Programm war nun Jassen oder Wandern angesagt. Knapp die Hälfte der Gruppe machte sich auf den Weg nach Strassberg, einem kleinen Dorf, um das andere Restaurnt kennen zu lernen. Unsere Jasser, Ernst, Albert, Fredy und Charlie blieben auf der Terrasse und frönten ihrem Hobby. Die restlichen Teilnehmer blieben ebenfalls auf der Terrasse und quatschten zusammen.

Um 18.30 Uhr wurde uns ein excellentes 4-Gang Menu serviert, das aus Suppe, Salat, Kalbsvoressen, Hirschpfeffer, Spätzli, Polenta und Gemüse, sowie Zwetschgenfladen zum Dessert bestand. Es war ausgezeichnet. Dazu wurde uns ein sehr guter Trimmisser Rotwein serviert. Natürlich, Kaffee und Tee durfte nicht fehlen.

Bald wurde diskutiert, alte Geschichten erzählt und die Zeit verflog im Nu. So um 23.00 Uhr begannen sich die Reihen zu lichten, der Eine oder Andere stieg hinauf in die Kammer, um sein Bett aufzusuchen. Morgens um 00.30 Uhr waren auch die letzten bettreif und es wurde ruhig im Haus.

Obwohl das Morgenessen um 08.00 Uhr angesagt war, hörte man die ersten Teilnehmer schon um 06.30 Uhr in der Dusche. Es war wieder sehr schön und bald waren alle auf der Terrasse versammelt und genossen die traumhafte Aussicht und die angenehme Temperatur.

Nach einem feinen Frühstück packten wir unsere Taschen, luden sie in die Autos ein und los ging’s. Die drei Fahrer Heinz, Charlie, Ernst sowie Ernst Gallmann fuhren mit den drei Fahrzeugen ein Stück nach unten, um von einem kleinen Parkplatz aus mit dem Fahrzeug von Ernst, einem 4×4 Fahrzeug, zum Nigglischhus von Andreas zu fahren. Die anderen waren zu Fuss unterwegs.

Im Ferienhaus von Andreas Müller erwartete uns Anna Katharina, seine Ehefrau, und Hans Mettier, der in den letzten Jahren die Geschichte von Fondei studiert hat. Als auch die Wandervögel eingetroffen waren, schlenderten wir einige Meter vom Haus weg zu einem Punkt, von wo wir einen guten Überblick über das ganze Tal hatten. Hans erzählte uns die Geschichte des Tales sehr eindrücklich. Das ganze Tal wurde von den Walsern besiedelt, was man heute noch sehr gut an der Streusiedlung und an den Häusern erkennen kann. Heute noch gibt es keine elektrische Leitung ins Tal. Strom wird mit Generatoren oder Sonnenkollektoren erzielt.

Nachdem uns Hans noch einiges über das Haus von Andreas und Anna Katharina erzählt hatte, Hans lebte als Kind darin, konnten wir das Haus in seinem Urzustand besichtigen und anschliessend wurden wir mit einem feinen „Plättli“ und einem ausgezeichneten Wein verwöhnt.

Schon bald hiess es Abschied nehmen. Eine Gruppe benützte den Wanderweg, der eine ziemlich steile Schlucht hinunter nach Langwies führte und die anderen fuhren mit den Autos hinunter. Unser nächster Treffpunkt war im Gasthaus Edelweiss, wo wir uns für die Rückfahrt stärkten. Viele hatten keinen grossen Hunger mehr, denn nach dem reichhaltigen Frühstück und dem Plättli bei Andreas waren unsere Mägen noch gefüllt.

Knapp zwei Stunden später trafen wir uns letztmals in Hütten im Restaurant Schützenmatt zu einem letzten Bier, bevor wir die letzte Etappe in Angriff nahmen.

Ein herzliches Dankeschön an Andreas für seine Organisation und an Anna Katharina für die Gastfreundschaft in ihrem schönen Ferienhaus.

 

Der Oberturner

Karl Tanner 

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