Damenriegenreise 2019

Mangels Daten im September und Oktober fand die diesjährige Damenriegenreise erst Anfang November statt. Entsprechend kühl und regnerisch war auch die Wettervorhersage.

Unser Reisegrüppchen komplettierte sich am Zürcher Hauptbahnhof beim Einstieg in den Zug Richtung Westschweiz. Wie immer waren Programm und Reiseziel geheim. Nur Organisatorin Daniela wusste Bescheid. Aus der Packliste konnten wir entnehmen, dass wir den ersten Tag draussen verbringen werden unter dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. In Solothurn angekommen, deponierten wir unser Gepäck in der sehr schönen und zentral gelegenen Jugendherberge und machten uns sogleich bereit für die Weiterfahrt mit dem Postauto auf den Balmberg.

In mystischer Stimmung wanderten wir durch den Wald bergauf zum Aussichtspunkt Röti, auf welchem uns aufgrund des Nebels keine Aussicht, sondern ein starker feuchter Windsturm empfing. So dass auch die letzte bis dahin trockengebliebene Hose durchnässt war. Den geplanten Apéro mit Moscato und Gemüsedip beim Gipfelkreuz nahmen wir aus diesem Grund erst später bei etwas windstilleren Verhältnissen zu uns. Alle waren froh, dass für das Mittagessen ein Tisch im Trockenen im Restaurant Weissenstein reserviert war. Bei Suppe und Tee konnten wir uns aufwärmen und unsere Kleider etwas trocknen.

Da bei diesem «Hudelwetter» Wandern nicht wirklich Spass macht, entschieden wir uns mit dem Bähnchen nach unten zu fahren. Doch auch da machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung: bei der Bergstation auf dem Weissenstein war nichts los. Keine einzige Gondel hing wegen des Windes am Seil und so mussten wir kurzerhand umorganisieren. Unter leichtem Zeitdruck, aufgrund des Postautofahrplanes, wanderten wir zurück zum Balmberg. Im Postauto entschieden wir uns für einen Abstecher ins Hallenbad bevor uns ein feines Abendessen im Restaurant Vini erwartete. Wir genossen die Menüs aus regionalen Produkten und einen guten Tropfen aus Italien. Nach einem Schlumi in der il bar soletta und verschiedenen Mutmassungen, für was die Tights ohne Reissverschluss wohl morgen gebraucht werden, ging es zurück zur Jugendherberge.

Am Sonntag wurden wir von einem merkwürdigen Weckerton aus dem Schlaf geholt, oder war es doch das Gurren einer echten Taube? Nach dem Frühstück ging es durch die Altstadt zur Yoga-Werkstatt. Acht Tücher hingen an der Decke bereit und wir durften uns auf eine Aerial Vinyasa-Lektion freuen. Zuerst wickelten wir uns in unserem Tuch wie in einem Kokon ein und fassten allmählich Vertrauen, dass das Tuch und der Balken darüber stabil genug sind. Iona zeigte uns verschiedene Übungen und führte uns so in das Tuch-Yoga ein. Vom Fallen Buddha, über die Taube, den Peter Pan bis zur Göttin konnten wir getragen vom Aerial-Tuch alles ausprobieren. Bis es nach und nach den einen oder anderen Gleichgewichtssinn aus der Bahn warf. Auf dem Boden sitzend versuchten wir den Schwindel oder das flaue Gefühl im Magen wieder in den Griff zu kriegen. Wir mussten uns eingestehen, dass wir uns nicht mehr, wie zu Spielplatz-Zeiten, an Umkehrhaltungen in luftiger Höhe gewohnt sind. Trotzdem gingen die eineinhalbstunden wie im Flug vorüber und es war eine tolle Erfahrung.

Mit andauerndem Schwindelgefühl machten wir uns auf dem Weg zum letzten Programmpunkt: ein indischer Kochkurs im Srignags House. Zuerst kamen wir aber in den Genuss eines kleinen Apéros und einer Suppe zur Stärkung unserer flauen Mägen, bevor es in der Küche ans Werk ging. Sebi erklärte uns mit einigen Abschweifungen die wichtigsten indischen Gewürze. Danach teilten wir uns auf in die Poulet bzw. Gemüse-Abteilung. So mischten wir unser eigenes Curry zusammen und schnitten fleissig Gemüse. Dazwischen gab es Exkurse zur Herstellung der bereits verspiesenen Tomatensuppe, dem Chai-Tee, dem Basmatireis und dem Safran-Dessert. Die mittlerweile beruhigten Mägen meldeten sich wieder, dieses Mal mit Knurren. Zum Glück gelangen all unsere Gerichte und wir konnten ein feines indisches Essen geniessen.

Zum Abschluss gab es im vollen Zug Richtung Zürich die letzte Überraschung. Daniela packte verschieden grosse Geschenke aus, von welchen wir je eines auswählen konnten. Ziel war es keinen «Hund» in seinem Geschenk zu haben, um so dem Berichtschreiben zu entkommen.

Vielen herzlichen Dank an Daniela für die Organisation! Es war ein supertolles und abwechslungsreiches Wochenende!

Vera (mit neuen Hundesocken)