Turnfahrt TV Hausen – 19. / 20. September 2015

Sönd Willkomm im Appenzellerland!!

Turnfahrt2015-48

In den frühen Morgenstunden trafen wir uns am Samstag am Zürcher Hauptbahnhof. Trotz der fast schon unchristlich frühen Zeit war die Platzsuche im Zug eine ziemliche Herausforderung. Dies erstaunte aber nicht besonders, ist das Bettagswochenende doch bekannt dafür, dass viele Turn- und andere Vereine ihre jährlichen Fahrten, Ausflüge und Zusammenkünfte an diesem Wochenende abhalten. Schliesslich fanden wir eine freie Ecke, es gab ein Gläschen leckeren Weissen vom Wolfacker und die Zmorgesäckli mit einer Miniflasche Appenzeller zum Erwachen wurden verteilt.

Sönd Willkomm im Appenzellerland – erster Stopp: Waldstadt

Nach einer gemütlich Zugfahrt stiegen wir in Waldstatt aus. Standesgemäss wurden wir mit einer Appenzeller Stretchlimo abgeholt… Einachser mit langem Ladehänger. Die Höchstgeschwindigkeit des edlen Gefährts betrug „sehr gemütlich“ bis „gemächlich“ und entsprach in etwa der Bewegungsgeschwindigkeit eines hochalpinen Gletschers. So rollten wir gemächlich dem Hof von Caroline und Markus und deren Kindern, Familienfreunde von Bruno, entgegen, wo wir von der Hausherrin äusserst herzlich empfangen wurden und ein herzhaftes Frühstück von lokalen Leckereien geniessen durften… und einen kurzen Appenzeller zum definitiven Erwachen.

Sönd Willkomm im Appenzellerland – zweiter Stopp: Appenzell

Auf der Fahrt von Waldstatt nach Appenzell durften wir aus dem Zug heraus einen Alpabzug in Urnäsch bestaunen… das war prima organisiert und getimed von Bruno! In Appenzell empfing uns unser Stadtführer Hans Sutter vor der St. Mauritius Kirche auf der „Drehenden Platte“ von Roman Signer. Die drehende Platte ist ein Kunstwerk des bekanntesten zeitgenössischen Appenzeller Künstlers. Es ist eine im Kirchplatz eingelassene grosse Platte, die sich – man wird staunen – dreht. Nach einem kurzen Apéro führte uns Hans auf einen historisch-kulinarischen Rundgang durch das Städtchen. Wir degustierten Kräuterschnapps in einer Apotheke, bestaunten die ursprünglich von Hugentobler bemalten bunten Häuser, degustierten Käse- und Fleischspezialitäten, hörten interessante Geschichten zur Landsgemeinde, degustierten eine Variation von Appenzeller Bieren und lernten schliesslich, wie eine Appenzeller Dame den grossen Schmalz (=Butter) Brand von 1560 verursachte, als sie ich zum nachbarlichen Schwatz begab und dabei ihre Schmalzpfanne unbeaufsichtigt liess. Sie fackelte dabei fast das ganze Dorf ab, inklusive weitere Teile der St. Mauritius Kirche – bis auf die Grundmauern. Zur Verdauung dieser Geschichte gab es einen kleinen Appenzeller, welcher in einem der zahlreichen Gaststuben eingenommen wurde.

Sönd Willkomm im Appenzellerland – dritter Stopp: Ebenalp / Aescher

Nach einer kurzen Seilbahnfahrt von Wasserauen auf die Ebenalp und einem zwanzigminütigen Abstieg hiess es „sönd willkomm i ösem heemelige Beggaschthuus.“ Das Aescher-Wildkirchli ist ein Bergasthaus mitten in eine Felswand gebaut mit einer grossen Terrasse, von der man bei einem Kaffee oder kurzen Appenzeller eine Wahnsinnsaussicht über das hügelige Appenzellerland geniessen kann. Der Aescher ist definitiv eine Reise wert. Nach dem Abendessen wurde in der gemütlichen Gaststube bis tief in die Nacht über dieses und jenes geplaudert und philosophiert und einige klopften einen Jass, um den Abend standesgemäss ausklingen zu lassen.

Sönd Willkomm im Appenzellerland – vierter und letzter Stopp: Seealpsee

Am Sonntagmorgen traten wir den Abstieg nach Wasserauen an, mit einem letzten Stopp zum gemeinsamen Mittagessen am Seealpsee (Anm. der Redaktion: kein Druckfehler – der heisst so). Am Tisch neben uns sass eine Jodlergruppe von rund 10 bis 12 Mann mit Tracht, goldenen Löffelchen in den Ohren und allem Drum und Dran, die dann tatsächlich auch das eine oder andere Ständchen gaben. Über Jodlermusik als Kunstrichtung gehen die Meinungen auseinander, unterhaltsam war die spontane Darbietung aber allemal und ein perfekter Abschluss unserer Turnfahrt ins Appenzellerland.

Ein herzliches Dankeschön an den Organisator Bruno. Schön isches gsi im Appenzellerland!

Turnfahrt2015-52

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