Männerriegenreise ins Bener Seeland

Schon wieder, am Donnerstag, 26. August, trafen sich 12 Mitglieder der Männerriege Hausen a.A. auf dem Parkplatz Chratz, um die diesjährige Männerriegenreise anzutreten. Pünktlich um 07.00 Uhr traf unser Fahrer, Albert Staub, mit dem uns gut bekannten Bus ein. Gepäck eingeladen und schon fuhr unser Driver los in Richtung Lyss.

Nach knapp zwei Stunden, ohne nennenswerten Stau, parkierten wir vor dem Hotel „Weisses Kreuz“ in Lyss, denn Kaffee und Gipfeli warteten schon auf uns. Das „Weisse Kreuz“ ist ein altehrwürdiges Hotel mit verschiedenen kleineren und grösseren Sälen. Wir besetzten einen kleinen blauen Saal. Leider hatten wir nicht so viel Zeit, was bedeutete, dass wir nach knapp 40 Minuten schon wieder im Bus sassen.

Nun ging die Reise zurück an den Stadtrand von Lyss, wo wir die Firma „Feintool“ aufsuchten. Nach einem kurzen Telefon erschien Frau Gilgen im Eingang und begrüsste uns. Wir traten ein und jeder von uns musste eine Plakette mit der Aufschrift „Kurzbesucher“ an sein Hemd heften.

Wir betraten den Esssaal, wo uns Lukas Bickel, der Lehrmeister der Polymechaniker erwartete. Er begrüsste uns ebenfalls und informierte uns über die Firma Feintool.

Als erstes zeigte uns Herr Bickel einige Stanzteile, die in der Firma hergestellt werden. Dann stiegen wir in das unterste Geschoss, wo wir einen Teil des Materiallagers, eine Metallsäge, numerisch gesteuerte Drehbänke und Fräsmaschinen für ungehärtete Werkstücke im Einsatz sahen. Auf dem nächsten Stockwerk sahen wir einige CNC Werkzeugmaschinen im Einsatz, die gehärtete Werkstücke aus Vollmaterial erstellten, z.B. ein Gesenk. Dabei wird mit Hartmetallwerkzeugen oder Schleifkörpern gearbeitet. Im nächsten Arbeitsraum sahen wir mehrere Koordinaten Fräs- und Schleifmaschinen, die ebenfalls gehärtete Materialien bearbeiteten.

Zu guter letzt sahen wir noch einen Prototypen der Feintool- Feinstanzpresse mit einem Feinstanzwerkzeug im Einsatz: Spannend!!!

Nach rund zwei Stunden verliessen wir die Firma Feintool. Nachdem wir uns bedankt hatten, fuhren wir mit unserem Bus in die Altstadt von Aarberg, wo wir im Restaurant „Zur Brücke“ schon erwartet wurden. Es war schönes Wetter und deshalb war auf der Terrasse schon ein grosser Tisch gedeckt. Ein kleiner Salat, Roastbeef mit einer feinen Tartarsauce und Pommes wurden uns serviert. Sehr fein und mehr als genug. Auch der Wein aus der Region schmeckte uns ausgezeichnet.

Gegen 13.30 Uhr verliessen wir das Restaurant und fuhren zur Magglingenbahn in Biel, die uns in rund 10 Minuten hinauf nach Magglingen brachte. Ein kurzer Halt auf der Terrasse der Sportschule war Pflicht. Die Aussicht ist wirklich beeindruckend! Biel, der Bieler-, der Neuenburger- und der Murtensee, alles liegt einem zu Füssen und dazu sieht man im Hintergrund Eiger Mönch und Jungfrau sowie fast das ganze Alpenpanorama.

Nach kurzer Zeit nahmen wir die Talwanderung nach Twann in Angriff. Welch ein Wunder, alle Teilnehmer machten sich zu Fuss auf den Weg! Bravo!!! Zuerst wanderten wir gemütlich geradeaus, bis dann ein sanfter Anstieg von etwas mehr als 110 Metern anstand. Ohne es zu merken senkte sich daraufhin der Weg wieder langsam aber stetig. Im Gartenrestaurant „Twannbachschlucht“ stärkten wir uns nochmals, bevor wir den Abstieg durch die Schlucht unter die Füsse nahmen. Die Schlucht erinnerte mich etwas an die Jogneschlucht, die wir vor Jahren durchwandert hatten. Ausgewaschene Felsen, Wasserlöcher, kleine Wasserfälle, all das war zu bestaunen, währenddem wir einem schmalen Wanderweg über Stock und Stein folgten.

Unser Abstieg endete direkt vor dem Hotel Bären in Twann. Währendem Albert und ich mit dem Besitzer nach Biel fuhren, um unseren Bus zu holen, sassen die anderen schon auf der Terrasse beim Aperitif. Leider war es nicht so warm, so dass wir unser Nachtessen im Innern des Hotels einnehmen mussten.

Nach dem Zimmerbezug und einer gemütlichen Dusche trafen wir uns im Restaurant zum Nachtessen. A la carte war angesagt. Da wir ja am Bielersee übernachteten, benutzten einige die Gelegenheit, ein Fischmenu zu bestellen. Das Essen war ausgezeichnet, der regionale Wein ebenfalls.

Einige von uns setzten sich anschliessend in den Aufenthaltsraum, um noch einen Jass zu klopfen, was bis kurz vor Mitternacht dauerte.  Um Mitternacht kehrte im Hotel Ruhe ein.

Einige Teilnehmer waren natürlich schon vor dem Frühstück unterwegs und erkundeten Twann. So gegen 08.00 Uhr trafen wir uns im Frühstücksraum, wo einige feine Sachen auf uns warteten. Um 09.00 Uhr hiess es: „Mir nach marsch!“ Charlie, unser Reisleiter, führte uns durch die Reben von Twann nach Ligerz, wobei wir noch die Kirche von Ligerz, die zu unserem Erstaunen offen war, besichtigten.

Dann wurden wir von einem Winzer der Region im Rebbaumuseum willkommen geheissen. Zuerst erzählte er uns einige wissenswerte, geschichtliche Dinge über das Haus, bevor wir im obersten Stock das Museum besichtigten. Er erzählte und erzählte, man merkte, er ist mit Leib und Seele Winzer.

Nach einer guten Stunde stiegen wir in das Erdgeschoss, wo er uns in einem Aufenthaltsraum vier seiner Weine, zwei Weisse, einen Rosé und einen Roten zum Degustieren einschenkte. Und wieder erzählte er uns aus seinem Berufsleben. Um 11.30 Uhr sollte die Degustation fertig sein, aber um 12.00 Uhr war er immer noch nicht fertig. Charlie wurde immer nervöser, denn wir sollten schon beim nächsten Restaurant sein. Er unterbrach endlich den Redefluss und wir machten uns auf den Weg.

Auf der Fahrt zum Restaurant „Hagneckbrücke“ diskutierten wir noch eingehend über das Gehörte. Das Personal wartete schon auf uns. Ein Kellner führte uns an einen grossen Tisch im Garten und alsbald wurden wir mit Getränken, teilweise auch schon wieder mit Wein, eingedeckt. Zum Essen gab es warmen Beinschinken mit grünem Salt und Kartoffelsalat. Auch hier wieder, das Essen war ausgezeichnet und ausreichend.

Gegen 14.00 Uhr führte uns Charlie auf die neben dem Restaurant liegende Hagneckbrücke und erklärte uns einiges über den Bau des Hagneckkanals, der 1878 fertiggestellt wurde und Bestandteil der Juragewässerkorektion war. 1897 bis 1900 wurde hier dann das erste Kraftwerk gebaut. Das neue Kraftwerk wurde in den Jahren 2011 bis 2015 nach den neuesten Erkenntnissen des Landschaftschutzes und der Technik neu gebaut und 2015 auch eingeweiht.

Anschliessend setzten wir uns wieder in den Bus, um knapp 600 Meter zum Parkplatz des Kraftwerkes zu fahren. Zu Fuss ging es hinunter an den Kanal, wo uns Charlie eröffnete, dass wir die Kraftwerkanlage selbständig erkunden sollten. Gesagt, getan, mehrere kleinere Grüppchen bildeten sich.

Mehrere Informationstafeln erklärten die Anlage. Bei dieser modernen Anlage gibt es keine Fischtreppen mehr, sondern sogenannte Umgehungsrillen, in denen Steinblöcke so platziert wurden, dass die Strömungsverhältnisse optimale Bedingungen für die 30 einheimischen Fischarten bieten. Es waren auch tatsächlich mehrere grössere Fische unterwegs.

Nach einer Stunde kehrten wir zum Bus zurück und Albert fuhr uns sicher wie immer nach Hausen zurück. Glücklicherweise gab es nur viel Verkehr aber keinen grösseren Stau.

Gegen 18.00 Uhr fuhren wir auf den Parkplatz Chratz, wo uns schon einige Frauen erwarteten um ihre ankommenden Männer nach Hause zu fahren.

Eine schöne, interessante und abwechslungsreiche Reise ging damit zu Ende.

Reiseleiter und Oberturner: Charlie Tanner

Previous slide
Next slide