Männerriegenreise zum «Hoher Hirschberg» AI

Wie jedes Jahr treffen sich einige Männer der Männerriege am letzten Donnerstag im August auf dem Parkplatz Chratz, um die Männerriegenreise anzutreten. Kurz vor 7 Uhr treffe ich, Charlie der Reiseführer, unseren Andreas Müller. Sonst ist noch niemand zu sehen. Kurz darauf fährt Albert Staub mit unserem Bus vor. Er wird uns wie schon viele Jahre durch die Gegend kutschieren.

Innerhalb kürzester Zeit sind die restlichen Teilnehmer da, das sind: Fredy Steiner, Fredi Hohl, Hans Baer, Ernst Hottinger, Heinz Kellenberger, Erich Rüfenacht und Ueli Baumann. Vor der Abfahrt gibt es für jeden Teilnehmer eine kleine Überraschung, jeder erhält einen kalten Kaffee.

Pünktlich um sieben setzt sich der Bus bei schönstem Wetter in Bewegung. Unser Ziel ist St. Gallen und wir fahren via Hirzel, Reichenburg, Schmerikon, Ricken, Wattwil und Wil zur Parkgarage Kreuzbleiche. Nach knapp 1.5 Stunden benützen wir schon die entsprechende Autobahnausfahrt. Dummerweise gibt es im Tunnel zwei Ausfahrten und unser Reiseleiter entscheidet sich, wie kann es auch anders sein, für die falsche. Auf dem Beifahrersitz bricht Hektik aus. Aber Dank Handy und dreimaligem Umkehrern finden wir unser Ziel, nämlich den öffentlichen Parkplatz neben der Parkgarage. Albert parkt natürlich im Schatten.

Ein kurzer Spaziergang von zirka 5 Minuten, und schon sind wir beim Restaurant Gartenhaus, wo auf dem Vorplatz im Schatten von Sonnenschirmen Kaffee und Gipfeli auf uns warten. Bei guter Stimmung verbringen wir eine knappe Stunde auf dem Plaztz.

Kurz vor 10 Uhr führe ich unsere kleine Truppe über eine stark befahrene Strasse zum Hauptsitz der Stadtpolizei St. Gallen. Im gleichen Haus ist auch die Kantonspolizei St. Gallen untergebracht. Ich melde uns im Eingangsbereich an und nach wenigen Minuten erscheint Herr Klaus-Dieter Mennel, der uns die nächsten gut zwei Stunden das Wesentliche über die Stadtpolizei und deren Arbeit erklärt.

Die Polizei ist in einem ehemaligen Textilgebäude, in dem früher Tücher der Textilindustrie getrocknet wurden, untergebracht. Breite Gänge, hohe, ja sehr hohe Räume und schöne Büros sind die Folge. Herr Mennel führt uns durch die Gänge zu einem grösseren Saal, wo er uns mit Hilfe einer Power-Point Präsentation die Arbeit der Stadtpolizei erklärt. In der anschliessenden Diskussion werden Fragen zur Drogenszene und zu Fussballchaoten erörtert. Dabei erfahren wir, dass St. Gallen die Entwicklung in Städten wie Genf und Zürich mit ihren sich vergrössernden offenen Drogenscenen mit Sorge beobachtet. Wir erfahren auch, dass der Kanton St. Gallen bei den Fussballchaoten sowie in der Drogenscene eine harte, konsequente Linie fahren.

Um 12.15 Uhr muss ich Herr Mennel, der in seinem Element ist, im Untergeschoss beim Fahrzeugpark unterbrechen, denn das Mittagessen ruft! Nach 20 Minuten Fahrzeit sind wir beim Restaurant Waldegg in Teufen. Im Teil «Schnuggebock» werden wir platziert und informiert, wie das Prozedere in diesem Teil des Restaurants funktioniert; selber Auftischen, Schöpfen und Abräumen. Schon bald geniessen wir ein gutes Mittagessen, einige Teilnehmer geniessen eine Appenzeller-Spezialität.

Nach dem Essen teilen wir uns auf. Fünf Mutige machen sich auf die 75-minütige Gratwanderung zur Lustmühle, einem Vorort von St. Gallen, auf den Weg. Es ist heiss, nein sehr heiss, so um die 33 Grad. Destotrotz ist es eine schöne Wanderung mit Blick in den Alpstein im Süden und zum Bodensee im Norden. Trotz Hitze kommen wir pünktlich in der Lustmühle an. Keine zwei Minuten später fährt unser Bus mit den weniger aktiven Teilnehmern vor, um uns aufzuladen und mit uns nach Appenzell zu fahren.

Ausser Programm, weil es so heiss ist, suchen wir den Garten des Restaurants Traube auf, wo wir im Schatten einiger Bäume unseren ersten Aperitif geniessen. Unsere zweite Wanderung hinauf zum Hotel «Hoher Hirschberg» fällt dann der Hitze zum Opfer!

zwei Massenschläge mit 6 und 9 Betten) besetzen wir 5 schöne Doppelzimmer. Schon bald geniessen alle bei schönem Wetter und guter Aussicht auf den Alpstein den 2. Aperitif vor dem Haus. Da wir hungrig sind, bestellen wir schon bald unser Nachtessen. In der Zwischenzeit sieht man von der Schwägalp her ein heftiges Gewitter aufziehen. Bevor das Essen serviert wird, beginnt es zu Stürmen und Regnen. Also, blitzgeschwind mit den Getränken in der Hand hinein ins Restaurant, wo ein schöner Tisch für uns reserviert ist. Kurz darauf wird uns das Essen serviert und es herrscht Ruhe am Tisch!

Kurz nach dem Essen beginnen unsere Jasser mit ihrem Spiel, währenddem sich die anderen angeregt unterhalten. Um 10 Uhr ist Feierabend. Das Restaurant schliesst, und unsere Jasser machen noch im Gang weiter. Um 11 Uhr ist dann auch für sie endgültig Schluss.

In der Nacht stürmt es gewaltig, aber am Morgen ist es ruhig. Nach einem guten Frühstück fahren wir über den Stoos hinunter ins Rheintal nach Berneck, wo uns der Küfer Herr Thurnheer mit seiner Familie erwartet.Es ist ein Einmannbetrieb. Teilweise arbeitet aber der Schwager im Betrieb mit. Herr Thurnheer macht alles selbst; Holz einkaufen, Fassdauben zubereiten, genau bearbeiten, zusammensetzen, Rillen fräsen, Deckel und Boden herstellen und Endmontage. Es ist viel Handarbeit dabei. Zurzeit arbeitet er an einem mehr als zwei Meter hohen Fass, das später zu einer Statue verarbeitet werden soll. Die Grösse seiner Fässer kennt fast keine Grenzen, von zwei Litern bis über 2000 Litern ist seine Produktionsbreite.

Die Maschinen, vor allem die Spezialmaschinen die er benötigt, sind alt, ja sogar sehr alt. Neue sind so teuer, dass es sich für einen Einmannbetrieb nicht lohnt eine zu kaufen, denn er könnte diese gar nicht genügend einsetzen. Also bleibt es dabei, er arbeitet halt mit seinen alten Maschinen! Sollte etwas kaputt gehen, so hat er noch einen guten Landmaschinenmechaniker zur Hand.

Nach einem Apéro und einer interessanten Diskussion verabschieden wir uns und fahren wieder in die Höhe zum Ausflugsrestaurant St. Anton. Schon wieder warten Appenzeller-Spezialitäten wie Südwurst, Chäshörnli etc. auf uns um verspeist zu werden.

Nach dem Essen begeben wir uns auf eine kleine Rundwanderung, wobei unsere Blicke das Säntismassiv und den Bodensee einfangen. Die Lust auf eine grössere Wanderung ist aber sehr gering, weshalb nach rund einer Stunde alle Wanderratten wieder beim Restaurant abfahrbereit sind.

Nach knapp zwei Stunden Fahrt treffen wir im Chratz ein und jeder Teilnehmer geht zufrieden nach Hause.

Riegenleiter und Reiseleiter

Charlie Tanner